Es läuft … irgendwie

Gestern wurde die 1000er Marke überschritten. Mehr als 1000 Personen haben sich auf den Kapverden nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Davon ist etwa die Hälfte bereits wieder genesen und 8 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Wegen der strikten Unterbindung des Personentransportes zwischen den Inseln ist die Situation allerdings sehr uneinheitlich. Zentrum des Epedemie ist die Insel Santiago mit der Hauptstadt Praia sowie die Insel Sal. Die übrigen Inseln sind wenig oder gar nicht betroffen.

Auf Fogo ist bislang noch kein Fall von Covid 19 registriert worden. Allerdings muss generell mit einer hohen Zahl von unentdeckten Fällen gerechnet werden, da die ganz überwiegende Anzahl der Fälle asymptomatisch oder mit nur leichten Symptomen verläuft.

Sorgen bereitet der Bevölkerung die Wiederaufnahme des inländischen Flugbetriebes ab dem 1. Juli. Die Befürchtung ist groß, dass sich Covid 19 gerade wegen des häufig asymptomatischen Verlaufs damit auch auf Fogo und den anderen noch nicht betroffenen Inseln ausbreiten wird. Andererseit ist dies aber auch ein Zeichen der Normalisierung und trägt zur wirtschaftlichen Neubelebung bei.

Die Aussetzung internationaler Flüge wurde allerdings vor ein paar Tagen bis August verlängert. Der Tourismus liegt also weiterhin am Boden. Die Hoffnung ist, dass sich dieser für die Kapverden entscheidende Wirtschaftsbereich ab Herbst wieder beleben wird, denn direkt oder indirekt sind alle davon abhängig. Und gar nicht auszudenken, wenn zum Ausbleiben der Touristen auch noch ein weiteres Jahr ohne ausreichend Niederschlag hinzukommt und die Landwirtschaft ebenfalls nicht wieder auf die Füße kommt.

Die Schulen und Kindergärten bleiben voraussichtlich noch bis Oktober geschlossen. Das ist die aktuelle Beschlußlage des zuständigen Ministeriums. Neben der drastisch gestiegenen Erwerbslosigkeit hat auch das einschneidende Auswirkungen auf die Lage in vielen Familien. Betreuerinnen der Kindergärten suchen in besonders schwierigen Situationen die Familien auf und bringen Spielzeug und Material vorbei, um den Kontakt nicht abreissen zu lassen. „Fogos Kinder“ unterstützt sie dabei durch die Finanzierung der notwendigen Einkäufe.

In São Filipe hat die Kindertagesstätte Nha Nerina probe- und ausnahmsweise wieder eröffnet, um der Orientierungslosigkeit und zunehmenden Verwahrlosung der Kinder in prekären Lebenssituationen entgegenzuwirken. Auch hier helfen wir finanziell, damit den Kindern ein sinnvolles Angebot gemacht werden kann.

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