„Gehen und Kommen“ das war das Motto der letzten beiden Monate.
Auch wenn wir unsere Arbeit auf Fogo in reduzierter Form fortsetzen werden, es war doch ein Abschied – und dann ein Neubeginn im Januar auf der Insel São Vicente.
Maria Antónia, die Leiterin der kapverdischen Frauenvereinigung auf Fogo, würdigte in einem langen Gespräch unseren Einsatz in den letzten Jahren in den Kindergärten der OMCV und hob besonders hervor, dass gerade die unausgebildeten Betreuerinnen sehr von der Anleitung durch unsere Sozialarbeiterin Samira Alves profitiert hätten. „Und wie gut, dass ihr das Thema Kariesprophylaxe und gesunde Ernährung auch weiterhin begleitet. Solche Impulse von außen sind sehr wertvoll für die Motivation der Betreuerinnen.“
Beim Abschied von Franciscas Kinderkrippe, den wir mit kindgerechten Möbeln und Spielsachen unterstützt haben, gab es sogar Tränen.
Am intensivsten war in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte Nha Nerina. Dort war Samira jeden Donnerstag fest eingebunden mit speziellen Spielangeboten und dem gemeinsamen Zähneputzen mit der Fluoridierungszahncreme Elmex Gelee. (Ein detaillierter Abschlußbericht über das Fluoridierungsprojekt findet sich hier.)
Leiterin Vanilda spendierte uns ein Abschiedsessen bei sich zu Hause und sagte, es sei u.a. ein toller Erfolg, dass seit 8 Monaten als ungeplanter Nebeneffekt im Nha Nerina täglich Zähne geputzt werden. Dies kam auf ausdücklichen Wunsch der Kinder zustande und hat gute Chancen, dauerhaft erhalten zu bleiben.
Und wie in den letzten Jahren haben wir die Geschenke für die Weihnachtsfeier des Nha Nerina finanziert.
Nach unserem Umzug nach Mindelo, der zweitgrößten Stadt der Kapverden auf der Insel São Vicente haben wir dort im Januar unsere Arbeit wieder aufgenommen. Das war nicht so schwierig, da wir unsere Ankunft im letzten Jahr schon gut vorbereitet hatten.
Zunächst sprachen wir mit Fatima Balbina, der Leiterin des OMCV auf São Vicente. Dann ging es weiter zu Sra. Lidia Lima, der Stadträtin für Familie und Soziales und Sra. Risolinda, der für Kindergärten zuständigen Abteilungsleiterin. Und schließlich trafen wir noch Sra. Lourença, die Leiterin der Stiftung „Infancia feliz“ [Glückliche Kindheit].
Unser Projekt, in fünf Pilotkindergärten das regelmäßige Zähneputzen einzuführen und Betreuerinnen, Kinder und Eltern für Mundhygiene und gute Ernährung zu sensibilisieren, wurde überall mit großem Wohlwollen aufgenommen, das sich noch steigerte, als wir sagten, dass wir das ganze notwendige Material mitbringen werden. Alle Ampeln sprangen auf grün und wir haben die Kindergärten besucht, um Vorgespräche mit den Betreuerinnen zu führen.
Unser Projekt sieht vor, in der Anfangsphase jeden Kindergarten einmal wöchentlich aufzusuchen, in jeder Gruppe eine Spieleinheit zum Thema Mundhygiene anzubieten und mit allen Kindern nach der Mahlzeit Zähne zu putzen. Nachdem die Betreuerinnen verstanden hatten, dass sie mit der Angelegenheit nicht alleine gelassen werden, sondern Samira tatkräftig mitarbeiten will, stießen wir auch hier auf offene Türen.
Dank der Spende eines engagierten deutschen Zahnarztes liegen ausreichend Kinderzahnbürsten und Zahnpasta im Büro, 200 Zahnputzbecher haben wir noch gekauft, Mike hat Regale für ihre Unterbringung gebaut und schon ging es los.
Im weiteren Verlauf des Projektes werden wir auch noch die Eltern mit ins Boot holen und sie zu einer Informationsveranstaltung mit einem Vortrag über Kariesvermeidung und gesunde Ernährung einladen.