
Jahrhunderte geprägt von Sklaverei, Kolonialismus und existenzieller Abhängigkeit haben auf den Kapverden tiefe Spuren im Geist und in der Seele der dort lebenden Menschen hinterlassen. Um sich an Unterdrückung und feindselige Lebensbedingungen anzupassen, hat sich in der Bevölkerung unter anderem auch eine Kultur des Verbergens, Ausweichens und Vernebelns oder des blinden Gehorchens entwickelt.
Das waren die einzig sinnvollen Strategien, um in einem totalitären Unterdrückungssystem zurechtzukommen, zu Überleben und vielleicht sogar ein wenig Glück zu finden. Diese Haltung wurde jahrhundertelang von Generation zu Generation weitergegeben und so als unverzichtbare und selbstverständliche Grundlage des Lebens und Überlebens akzeptiert und umgesetzt.
Kritische Äußerungen waren zumindest außerhalb des engsten Familienkreises brandgefährlich. Kreativität und eigenständiges Denken, Urteilen und Verhalten brachten nicht nur die handelnde Person sondern auch Angehörige und Freunde in Bedrängnis und waren häufig der Ausgangspunkt für persönliche oder familiäre Katastrophen.
Ausgelöst durch die neue staatliche Unabhängigkeit (1975) und politische Liberalisierung gibt es seit einigen Jahrzehnten eine allmähliche Gegenbewegung. Ihre Wurzeln haben diese Veränderungsprozesse hauptsächlich in Kindergärten, Schulen und pädagogischen Ausbildungseinrichtungen, in denen zunehmend auch freiheitliche Ideale vermittelt werden.
Hier ist es möglich, Kindern schon in jungen Jahren eine Alternative zu zeigen und vorzuleben und so entscheidende Weichen zu stellen. Aus diesen Gründen hat der Verein „Fogos Kinder“ die Unterstützung von Kindergärten zu seinem zentralen Anliegen gemacht.


