In den letzten 2 Wochen haben wir auf der Insel São Vicente Kontakte zu verschiedenen Sozial- und Jugendhilfeeinrichtungen geknüpft, um herauszufinden, ob und wie der Verein „Fogos Kinder“ auch dort aktiv werden kann. Und um es vorweg zu sagen: überall wurden wir mit offenen Armen empfangen.
Als erstes waren wir bei unserer Partnerorganisation OMCV (Kapverdische Frauenvereinigung) und haben mit Leiterin Fatima Balbina gesprochen, die uns ihre uneingeschränkte Unterstützung zugesichert hat. Die OMCV unterhält u.a. einen Kindergarten mit ca. 50 Kindern in Belavista, einem Stadtteil von Mindelo.
Sra. Fatima hat uns dann weitergereicht an Sra. Amelia, die Leiterin der Stiftung für Soziale Solidarität auf São Vicente.
Diese Stiftung besteht seit der Selbständigkeit der Kapverden und unterhält u.a. 3 riesige Kindergärten mit insgesamt ca. 800 Kindern. Einer davon in einem ziemlich verrufenen Viertel am Rande der Stadt, das man abends besser nicht besucht. Er war allerdings, wie die anderen auch, wegen der Sommerferien noch nicht in Betrieb. Die Mitarbeiterinnen nutzten diese Zeit zum Großreinemachen.
Die Ausstattung dieser Kindergärten erschien uns vergleichsweise gut, denn die großen Einrichtungen verfügen – ähnlich wie auf Fogo – über gute Kontakte zu ausländischen Sponsoren.
Anders dagegen die kleineren Kindergärten in den Ortschaften außerhalb Mindelos. Sozialarbeiter Alveno machte mich z.B. auf den Kindergarten „Piduca“in dem Fischerdorf San Pedro ganz im Süden der Insel aufmerksam. Dieser Kindergarten wurde 2008 von einer Bürgerinitiative gegründet und wird von einem gemeinnützigen Verein verwaltet. Ca. 40 Kinder werden dort von zwei Mitarbeiterinnen betreut. Wie die Leiterin Zulmira sagte, fließen die Hilfen aus öffentlichen Kassen nur sporadisch, aber eine schlichte Mahlzeit kann fast immer angeboten werden. Die Ausstattung mit Spielzeug ist allerdings sehr spärlich und vieles kann man eigentlich nur als „Schrott“ bezeichnen.
Die Vorstellung, nach der Mahlzeit mit den Kindern gemeinsam Zähne zu putzen, war für Zulmira überraschend, fiel aber auf sehr fruchtbaren Boden. Sie meinte, mit einer solchen Kampagne würde eine ganz neue Dynamik bei den Mitarbeiterinnen und Eltern entstehen und auch ihre beiden jungen Kolleginnen wären sicher begeistert. …und sie fragte, ob wir in der nächsten Woche anfangen könnten.
Dann besuchte ich im Rathaus noch Risolinda, die Leiterin des Sozialamtes von Mindelo und zuständig für die gesamte Insel São Vicente. Auch hier stieß ich auf offene Türen. Risolinda sagte u.a., sie kenne keinen Kindergarten auf São Vicente, in dem regelmäßig Zähne geputzt werden. Natürlich wäre das eine tolle Sache, würde aber bislang noch nicht umgesetzt. Wenn wir in dieser Richtung etwas bewegen könnten, hätte dies sicher Signalcharakter und könnte zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung in der Arbeit der Kindergärten führen. Im Januar möchte sie uns gerne weitere Kindergärten z.B. in der Ortschaft Salamansa zeigen, in denen Hilfe am dringlichsten benötigt wird.
… und zum Schluß noch ein Foto mit Seltenheitswert: Mindelo im Regen. Das kommt nur ein oder zwei Mal im Jahr vor.